Artikel in der Landeszeitung zum 30-jährigen Bestehen
Zum 25-jährigen Jubiläum
Am 22. September 2012 — auf den Tag genau 25 Jahre nach der Gründungsversammlung — fand im Heinrich-Heine-Haus am Ochsenmarkt, dem Haus, in dem die Gesellschaft neben anderen Kulturvereinen und dem Literaturbüro ihren Sitz hat und das uns zu einer Art Heimat geworden ist, eine große Jubiläumsfeier statt. Vom Nachmittag bis in die Nacht ging es um uns, die Literarische Gesellschaft, um Literatur, um Kunst und um Musik.
Wie immer zu solchen Anlässen stand am Anfang ein offizieller Teil. Die Vorsitzende Renate Seemann begrüßte die Gäste, Grußworte wurden übermittelt, Prof. Dr. Schlotthaus ob seiner Verdienste um die Gesellschaft zum Ehrenmitglied ernannt. Den krönenden Abschluss des ersten Teils bildete der Festvortrag „Was Literatur und Kunst leisten — und was nicht“, den Prof. Dr. Kai-Ingo Voigt hielt, Wirtschaftswissenschaftler mit ausgeprägten literarischen Interessen und langjähriges Mitglied der Literarischen Gesellschaft. Wobei der Referent „leisten“ nicht so verstanden haben wollte, dass Literatur und Kunst etwa Dienstleistungen wären. Es ging vielmehr darum, was sie bewirken, vor allem in uns, den Lesern, den Zuhörern. Zehn Thesen hatte er dazu aufgestellt, die sich von Literatur und Kunst als Wirtschaftszweige bis hin zu ihrer Funktion als Garanten von Freiheit erstreckten und viele Facetten dazwischen abdeckten.
In der großen Diele des Heinrich-Heine-Hauses war mittlerweile ein Buffet aufgebaut worden. Es gab nun Gelegenheit sich ein wenig zu stärken und mit anderen Literaturfreunden zu plaudern, aber auch die beiden Ausstellungen zu betrachten. Im sog. Heine-Zimmer war die Tafelausstellung Deutschsprachige Literaturnobelpreisträger der ALG (Berlin) zu sehen. In den Räumen der zweiten Etage hatten Künstler und Künstlerinnen des BBK Lüneburg die Ausstellung Literatur trifft Kunst — Kunst trifft Literatur zusammengestellt und als Geburtstagsgeschenk zum Jubiläumsjahr der Literarischen Gesellschaft gewidmet. Gezeigt wurden aktuelle und zum Teil ältere Arbeiten, die sich mit dem Themenkreis Buch und Literatur auseinandersetzen.
Das Abendprogramm begann mit einer musikalischen Darbietung. Der Bassbariton Ulrich Schütte trug Kästners Gedichtzyklus Die dreizehn Monate in der Vertonung von Edmund Nick vor. Begleitet wurde er von dem Pianisten Trung Sam.
Eine Literarische Soirée mit Heinz Kattner, dem Gründer der Gesellschaft, sowie dem Dichter und Rezitator Oskar Ansull beschloss den Abend. Dieser familiärste Teil der Jubiläumsveranstaltung begann damit, dass Heinz Kattner, teilweise mit ergänzender Unterstützung aus dem Publikum, an die Vorgeschichte und Gründung der Literarischen Gesellschaft erinnerte. Das ging über in eine Plauderei mit Oskar Ansull, der anschließend Auszüge aus seinem Fritz-Grasshoff-Programm vortrug. Ganz entspannt ging so eine lange Feier zu Ende.
Rainer Pörzgen