Rainer Pörzgen empfiehlt:
Chimamanda Ngozi Adichie
Americanah Roman
Verlag: Fischer Taschenbuch 10. Aufl. 2023
Americanah werden in Nigeria die Menschen genannt, die das Land verlassen hatten und nach einigen Jahren in den USA zurückgekehrt sind. Ifemelu ist in Adichies Roman eine solche Americanah. Die Lebensbedingungen während der Militärdiktatur in den 1990er Jahren haben sie wie auch später ihren Freund Obinze aus dem Land getrieben, sie hat in Amerika ein Stipendium ergattern und eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen können. Um zunächst als Studentin zu überleben, musste Ifemelu Jobs annehmen, in denen sie immer wieder mit Rassismus konfrontiert war.
Erst Ifemelus Aufenthalt in den USA bringt sie dazu, sich als Schwarze wahrzunehmen. Aufgrund ihrer Erfahrungen beginnt sie einen Blog zu schreiben, der sich mit Fragen von Identität, Hautfarben, Rassismus und Anpassung beschäftigt. Dieser Blog wird ein großer Erfolg.
All die Jahre war sie mit dem zunächst in Nigeria gebliebenen Obinze in Kontakt geblieben. Als sie aus Not gezwungen war, sich zu prostituieren, fühlte Ifemelu sich schmutzig und brach den Kontakt mit ihm ab. Obinze hat dann ebenfalls das Land verlassen, ist in London gestrandet, wurde von der Polizei aufgegriffen und nach Nigeria abgeschoben. Mit Glück und guten Beziehungen konnte er sich dort dann aber eine solide Existenz aufbauen.
Ifemelu beschließt schließlich, trotz wissenschaftlicher Karriere in Princeton und des erfolgreichen Blogs als eine Americanah zurückzukehren. Sie trifft Obinze wieder – und weil der Roman auch eine Liebesgeschichte ist, finden die beiden Zurückgekehrten auch wieder zueinander, wenn auch auf Umwegen.