Sprachvirtuos, originell und zugleich im typischen Kästner-Stil wird in diesem biographischen Roman eine existentielle Krise des alternden Dichters Erich Kästner erzählt: Im Februar 1962 ist Erich Kästner an Tuberkulose erkrankt und soll sich im Sanatorium auf dem verschneiten Collina d’Oro, dem Goldhügel über dem Luganer See, erholen. Doch eine Schreibblockade, Selbstzweifel und zwei Frauen, zwischen denen der vielbeschäftigte Schriftsteller und PEN-Vorsitzende hin-und hergerissen ist, stehen der Genesung im Wege.
Zuhause in München wartet eifersüchtig seine langjährige Lebenspartnerin Luiselotte Enderle, der er nur noch aus moralischen Skrupeln verpflichtet ist, auf Nachricht von ihm. Hingezogen fühlt er sich aber zu seiner geliebten Friedel, die seit 1957 einen Sohn von ihm hat und endlich ohne sein Hin und Her in der Schweiz zur Ruhe kommen will. Ohne den ins Zimmer geschmuggelten Whisky und die Zigaretten wäre alles für Kästner unerträglich – und dann kommt ein entzückendes junges Fräulein, das für den Dichter und dessen Werk schwärmt, zu der Tischgesellschaft Kästners hinzu. Die Misere spitzt sich zu und der Goldhügel wird zu Kästners persönlichem Zauberberg.
Nach fast eineinhalb Jahren Kur wird dann 1963 sein Kinderroman „Der kleine Mann“ erscheinen, den er seinem Sohn Thomas widmet.
Durch ein erklärendes Nachwort des Autors werden Fakten und Fiktion erkennbar.
Tobias Roller wurde 1967 in der Nähe von Stuttgart geboren und ist in Freiburg Lehrer für Deutsch und Englisch an einem Gymnasium. Er liebt den Dichter seit seiner Jugend und kennt sich im Werk und in der Biographie Kästners gut aus. 2024 ist jetzt von ihm im Volk Verlag München der biographische Roman über den 63-jährigen Kästner erschienen.