Friedrich Gottlieb Klopstock 1724 – 1803

Axel Kahrs stellt den Dichter und sein Buch vor: „Klopstock? – Natürlich !“

Reihe: Im kulturellen Gedächtnis

Der Dichter, die Naturlyrik und die Grafen von Bernstorff

Bei den im Jahr 2024 zu ehrenden drei großen Ks – Kant, Kafka, Kästner – darf auch der Vierte im Bunde – Klopstock – nicht vergessen werden. War er doch zu seiner Zeit ein Star in der Literaturszene, der Wegbereiter einer neuen literarischen Ästhetik und Ausdrucksform, der Empfindsamkeit. Ob seine Texte auch heute noch ergreifen können, wird der Abend zeigen.

In jedem Falle stellt sich die Literarische Gesellschaft Lüneburg wieder einmal ihrer selbst gewählten Aufgabe: 

dem regionalen Kulturschaffen eine Bühne geben – 

das Aus-dem-Blick-Geratene sichtbar machen und erinnern.

Im Frühjahr 1750 fassten die Brüder Johann Hartwig und Andreas Gottlieb von Bernstorff den Plan, den 1724 in Quedlinburg geborenen, jungen aufstrebenden Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock zu fördern. Die Leser waren begeistert über die Verse seines hymnischen Mammutwerkes „Der Messias“. So erlebte er einen Aufstieg zum bewunderten Poeten, der auch in Goethes „Werther“ die beiden Liebenden in der literarischen Schwärmerei vereint. 

Der Germanist Axel Kahrs, Autor zahlreicher Studien zur deutschen Literaturgeschichte, fokussiert sein Werk über Klopstock auf die lange, intensive Freundschaft zu der Familie der von Bernstorffs, die ihn auch zu heute noch bekannten Gedichten anregte. Kahrs versteht diese Lyrik als frühes „nature writing“. Eine Fülle von abgebildeten Materialien macht das Buch aus dem Lüchower Köhring-Verlag zur Lektüre des Schauens und Verstehens zugleich. Neben Auszügen aus dem Buch werden auch Liedvertonungen der Oden zu hören sein.

Der 1950 im Wendland geborene Axel Kahrs war bis 2013 als Oberstudienrat am Gymnasium Lüchow tätig, hatte ab 1991 an der Leuphana Universität einen Lehrauftrag im Bereich der angewandten Kulturwissenschaften und war 32 Jahre lang Leiter der niedersächsischen Stipendiatenstätte Künstlerhof Schreyahn.