Wenn Freundinnen sie nach ihrem Befinden fragen, verstummt sie. Seit der Geburt ihres Sohnes fühlt sie sich verloren, radikal fremdbestimmt und abgeschnitten von der Welt und ihrem alten Leben. Das winzige Kind ein Fremder, den zu lieben ihr kaum gelingen will. Warum scheint plötzlich all das, wovon sie – als Wissenschaftlerin, als Feministin, als Frau – überzeugt war, nicht mehr gültig zu sein?
Christina Wessely erzählt die berührende Geschichte einer Mutterwerdung und verbindet dabei eindrucksvoll eine persönliche und essayistische Erkundung. Mit Intelligenz und Zärtlichkeit umreißt sie ihr Selbstverständnis als emanzipierte Frau – in Kollision mit gängigen Vorstellungen von Mutterschaft, Weiblichkeit und Liebe.
Prof. Christina Wessely, 1976 in Wien geboren, ist Historikerin und Kulturwissenschaftlerin. Seit 2014 lehrt sie als Professorin für Kulturgeschichte des Wissens an der Leuphana Universität Lüneburg. Zuletzt erschienen von ihr „Welteis. Eine wahre Geschichte“ (2013) und „Löwenbaby“ (2019).
Prof. Andreas Bernard, 1969 in München geboren, ist Gastwissenschaftler am Institut für Kultur und Ästhetik der digitalen Medien der Leuphana Universität. Er ist Autor der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und schrieb 2014 ein Buch über die neuen Reproduktionstechnologien, Samenspender, Leihmütter, künstliche Befruchtung und den gesellschaftlichen Wandel im In- und Ausland durch diese Formen der Elternschaft.