Evelyn Schade empfiehlt:
Lena Hach
POPCORN süß-salzig Roman
Verlag: Mixtvision Verlag 2024
Im Kinder- und Jugendbuchbereich gibt es viele Entdeckungen zu machen– viele Autorinnen und Autoren wären es wert, vorgestellt zu werden. Auch ein Rundumschlag über die Fülle der Themen wäre sehr präsentabel.
Eine Schriftstellerin mit ein paar ihrer Themen sei herausgegriffen: Lena Hach, deren Schaffen ich seit gut zehn Jahren verfolge.
So z.B. das Thema Zwangsstörung in der Geschichte „Ich, Tessa und das Erbsengeheimnis“. Aber dieses Wort wiegt viel zu schwer, denn Paul beobachtet Tessa, ihm fällt einiges auf und er findet auch einiges heraus; also auch eine Detektivgeschichte und noch mehr.
Mit der Diagnose „Alopezie“ (=Kreisrunder Haarausfall) wird Katha in „Nichts wünsche ich mir mehr“ konfrontiert.
„Grüne Gurken“ – ein Blick auf dem Umschlag verrät, es handelt sich um Weingummis, und man liest u.a. Hackesche Höfe, Spree, Alexanderplatz, also ein Berlinroman.
Charmant, unprätentiös, mit durchweg vielen, zum Teil sehr humorvollen, auch ironischen Sprüchen erschließt Hach sich mit ihren Protagonisten durchaus berührende Geschichten.
Gleichfalls in ihrem neuen Jugendbuch „POPCORN süß-salzig“, in dem sich auf den ersten Seiten eine fast vorhersagbare Liebesgeschichte anbahnt. Doch die durchaus geistreichen Umwege geht man gerne mit. Denn auch hier hat die Autorin einen besonderen Kniff eingebaut, denn die Erzählung wird mit kleinen Info-Kästen angereichert, z. B. Tropes, Plot Turn, die das Erzählschema herrlich locker selbst ironisieren, eigene Klischees werden enttarnt. Dazu gehört natürlich, dass Rubys Mutter Schriftstellerin ist, aber was für eine.
Insgesamt sehr unterhaltsam – das Urteil: „eine Sommerlektüre“ schließt ein, dass der Ernst durch viel Witzigkeit letztendlich überdeckt wird.
Wer etwas für Kinder sucht, die sich mit dem Lesen schwertun, wird bei Lena Hach auch fündig, nicht zuletzt mit ihren Reihen: Der Erfinderschuppen und Mission Hollercamp.
Und wer sich ausführlich und gehaltvoll über ausgewählte Jugendbücher informieren möchte, dem sei Ulf Cronenberg empfohlen: www.jugendbuchtipps.de